Eine Collage für das Fahrradmuseum Retz

Es ist schon einige Jahre her, da besuchte ich mit meiner Liebsten das Fahrradmuseum in Retz. Fritz Hurl, der Besitzer des Museums zeigte uns mit wahrer Hingabe seine Fahrräder und andere Schätze seines Museums. Wir waren sofort begeistert. Da stehen ja auch richtig viele Exponate, Kinderräder, Dreiräder, Hochräder, Werbeschilder und vieles mehr. Fritz steckt eine Menge Arbeit in sein Museum und es gibt einige Raritäten zu sehen. Es gab kein langes Überlegen, wir wurden sofort Mitglieder. Vor ein paar Jahren hat er dann die Räumlichkeiten erweitert, um noch mehr Räder zeigen zu können. Alle kann er immer noch nicht zeigen, seine Sammlung muss riesig sein!

Schaut rein ins Museum „`s Fahrradl im Schloss“ im Retzer Schloss und macht euch euer eigenes Bild – ihr werdet begeistert sein!

Auf der Jahresversammlung diesen Februar überraschte ich dann Fritz und die anderen Vereinsmitglieder mit dieser Collage auf der zu sehen sind: einzelne Bereiche Museums, natürlich das Museumslogo, Karl Drais auf seinem Laufrad und einzelne historische „Drahtesel“ und natürlich der Museumsleiter selbst auf einen Hochrad.

Von dieser Collage habe ich auch Postkarten anfertigen lassen.

Weihnachten und die Folgen – meine ersten Postkarten

Hexe und Drache sind die privaten Comicfiguren von meiner Liebsten und mir. Ich bin Drache (auch im Chinesischen Sternzeichen) und meine Frau ist Hexe (auch weil sie mich verführt hat und immer wieder verführt!).

Unsere Wohnung hängt voll von Zeichnungen mit Hexe und Drache. Im November letzten Jahres zeichnete ich dann die erste Weihnachtskarte mit Hexe und Drache und wir verschickten sie an unsere Freunde und Familie.

Die Resonanz war überwältigend und viele warten auch schon auf weitere Motive. Deshalb ging ich gleich wieder an die Arbeit, um weitere Karten zu zeichnen.

Zuerst entstand eine Geburtstagskarte, wobei mir die Freude am Geburtstag wichtig war.

Die „Genieße-den-Mondschein-Karte“ ist eine Idee meiner Frau, die ich gerne umgesetzt habe. Diese Karte braucht keinen besonderen Anlass zum Verschicken.

Die Glückstour 2018

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Vor Jahren schon hatte ich von ihr gelesen, der legendären Glücks-Rennradtour, organisiert von Schornsteinfegern, die für krebs- und schwerstkranke Kinder Spendengelder sammeln. Ich wollte sofort dabei sein! 1000 km in einer Woche, diesmal von Düsseldorf nach Hamburg, radeln, wenn das kein Ansporn ist!

Ein erster Blick auf die Homepage bringt Ernüchterung: 500 € reine Spende bringt jeder Mitfahrer mit, die restlichen Kosten wie Kost und Logis muss natürlich auch jeder tragen, also sollte man runde 1000 € übrig haben. Das ist ein Gegenargument, dass mich jahrelang von der Teilnahme abhält.

Im Sommer 2017 kurz nach der damaligen Glückstour kommt mir dann eine Idee! Ich habe noch einige alte Motorradzeichnungen im Keller, meiner Meinung nach zusammen rund 1000 € wert. Also hab ich eine E-Mail an alle Bekannten geschickt um meine Bilder für den guten Zweck anzupreisen. Bilder bin ich keine losgeworden, aber viele Freunde haben gespendet. Auf einigen Ausstellungen verkaufte ich Postkarten und Kopien von meinen Bildern und Comics, auch damit finanzierte ich die Tour. Jetzt konnte es endlich losgehen. Ich musste nur noch fit werden, nach einigen Rennradtouren dachte ich mir: Das reicht, passt scho!

Geht es der Deutschen Bahn wirklich so schlecht, dass die Züge ausfallen und ich statt elf 15 Stunden unterwegs sein muss? Um halb zehn war ich dann endlich in Düsseldorf im Hotel und konnte die tollen GlücksradlerInnen kennenlernen! Rund 30 Männer und Frauen sind dabei. Danach bekam ich gleich die große Sponsorentasche mit dem tollen Trikot und weitere Klamotten, die wir unterwegs gut brauchen konnten. Als ich die Tasche durchwühlte war es wie Weihnachten und Ostern an einem Tag – wow, was für geile Klamotten.

Am nächsten Morgen fahren wir los. Wie oft habe ich von diesem Moment geträumt! Nach den ersten recht planlosen Kilometern finden wir uns recht gut zur Gruppe zusammen und ich lerne gleich die verschiedenen Zeichen, die man und frau sich zwischendurch geben.

Zeichen geben

Aber warum darf ich nicht breitbeinig fahren und warum will mir jeder die Beine rasieren?

Wir „besuchen“ mehrere Treffpunkte, alle von Schornsteinfegern wunderbar organisiert mit Essen und trinken und wir sammeln Spenden in Form überdimensionierter Schecks ein und überbringen auch Schecks an ausgewählte gemeinnützige Vereine und Einzelpersonen, die das Geld gut gebrauchen können.

Endlich kommen wir abends unter Trommelwirbel und durch ein Spalier fahrend in Münster an. Auf dem Tacho stehen 170 km. Ich bin überwältigt, nicht nur von unserer Fahrleistung, sondern auch von der tollen Gruppe in der ich mitfahren darf und den sonstigen Eindrücken, die die Tour bietet. Schön, wenn man helfen kann, wenn´s auch nur materiell ist.

Viele fleißige Hände und Köpfe sind am Gelingen der Glückstour beteiligt:    z. B. Stefan mit dem ich die Zimmer teile, sitzt die halbe Nacht am Computer und stellt die aktuellen Bilder auf Facebook und Instagram. Tagsüber fährt er einen der Begleittransporter.

So stehen wir also jeden Morgen gegen sechs Uhr auf, schaufeln uns beim wind_regenFrühstück tellerweise Eierspeisen in den Mund und fahren dann, meist viel zu spät und leider auch oft im Regen mit unseren Rennrädern los.

Wir klappern dann verschiedene Treffpunkte ab, geben Schecks aus und sammeln neue ein. Bei einem dieser Treffen in Bielefeld lerne ich den Verein „Fruchtalarm“ kennen. Das ist ein Verein, wo die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen krebskranke Kinder in den Krankenhäusern besuchen. Durch die Chemotherapie haben die Kids keinen Geschmack und wollen deswegen nicht essen und trinken. Die „Fruchtalarmer“ mixen zusammen mit den Kindern spielerisch verschiedene Fruchtcocktails und regen so zum Trinken an.

Und weil diese Kinder einen großen Bewegungsdrang haben, wurden 50 Fahrräder gekauft, wo wir mit 50 € eine Patenschaft übernehmen können. Nach Absprache mit meiner Liebsten übernehmen wir auch eine Patenschaft.

Weiter geht`s. Wir radeln durch die schönsten Landschaften in Norddeutschland.

vor Schiff

Leider spielt das Wetter nicht mit, es ist arschkalt und leider regnet `s viel zu oft. Als wir in Colnrade beim Ofenhaus ein Treffen einlegen, bestelle ich einen Grog, den es aber leider nicht gibt. Dafür ist Schautag und einige Kamine und Kachelöfen sind befeuert, diese werden umstellt, jeder will sich wärmen und ich überlege, einen dieser tollen Öfen auf mein Rennrad zu schnallen. Alle raten mir davon ab. Dafür gibt`s leckeren Erdbeerkuchen und eine Supermarzipantorte. Manchmal kann Zucker auch trösten. Später werden wir an der Stadtgrenze von Oldenburg von Schornsteinfegern auf historischen Fahrrädern abgeholt und zum Domplatz eskortiert, wo mal wieder eine Tour schön endet.

Dann bricht der letzte Tag an und wir starten zur letzten Tour von Sittensen nach Hamburg. Einerseits bin ich froh, bis hier durchgehalten zu haben, andererseits ist die Tour bald zu Ende und ein wenig Wehmut beschleicht mich. Es kommt mir vor, als wären wir erst gestern losgefahren. Ich kann die vielen Eindrücke noch gar nicht verarbeiten! Wir geben an diesem Tag alles und donnern mit vierzig Sachen durch den Hamburger Hafen – egal und wenn wir am Ziel zusammenbrechen – aber wir halten durch und kommen endlich mal rechtzeitig bei der Handelskammer an, wo wir triumphal empfangen werden, mit donnerndem Applaus und schon wieder Trommelwirbel. Allein bei diesem Empfang nehmen wir noch etwa 40.000 € ein und kommen so auf eine gesamte Spendensumme von 208.000 €. Damit ist die Glückstour wieder einmal die größte private Hilfsorganisation Deutschlands.

Mein Fazit:

Auf der Glückstour wird Geld gesammelt und wieder weitergegeben. Bei den Empfängen, werden dann Vereine, Initiativen und Privatpersonen vorgestellt, die sich um krebs- und schwerstkranke Kinder kümmern oder selber betroffen sind. Beim Zuhören, wenn die Geschichten der Betroffenen erzählt werden, haben wir oft Tränen in den Augen und wir merken, wie gut es uns geht. Einige Menschen leisten echt Erstaunliches, um anderen zu helfen, dagegen ist unsere Radtour nur eine Sonntagnachmittags-Kaffeeklatschrunde. Denn wir gehen nach Hause, massieren unsere Muskeln, pflegen unsere Gelenke und schmieren die Ketten am Fahrrad und alles ist wieder gut.

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Ich habe es mir nicht träumen lassen, aber ich habe es geschafft, ich bin jeden Meter der Glückstour 2018 mitgefahren. Damit bin ich wohl zu einem richtigen Glücksritter geworden und werde mein Trikot immer mit Stolz tragen. Ich bin mit sehr tollen und netten Leuten Rennrad gefahren und habe dazu beigetragen, ein bisschen Hoffnung zu bringen. Ich hoffe, dass ich eines Tages wieder dabei sein darf.